„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“
Erich Kästner
Das Autogene Training basiert ebenso wie die Progressive Muskelentspannung auf der wissenschaftlich fundierten Erkenntnis, dass mit der körperlichen Entspannung eine vegetative Harmonisierung einhergeht, der Geist zur Ruhe kommt und sich seelische Anspannungen lösen. Die von dem Neurologen und Psychotherapeuten Dr. J. H. Schultz in den 20iger Jahren entwickelte Entspannungsmethode ist ein sehr effektiver Weg, um in kürzester Zeit eine tiefe, wohltuende und belebende Entspannung zu erreichen.
Dr. J. H. Schultz arbeitete in seiner Praxis mit der Hypnose. Jeder hypnotisierte Mensch erlebt mit absoluter Regelmäßigkeit zwei Zustände: eigenartige Schwere (manchmal auch Leichtigkeit) und Wärme, besonders in den Gliedmaßen. Dieses Erleben ist ein körperliches Zeichen der „Umschaltung“ in den hypnotischen Trance- bzw. Entspannungszustand. Diesen Zustand kennen wir alle, wenn wir ein beruhigendes Bad nehmen oder in einem Tagtraum versunken sind. Schultz suchte nach einem Weg, wie diese „Umschaltung“ ohne Anleitung eines Hypnotiseurs selbständig „zu jeder Zeit, an jedem Ort“ herbeigeführt werden konnte. Er kam auf die Idee, seine Probanden autosuggestive Sätze sprechen zu lassen, um die Körpergefühle der Schwere und Wärme in sich selbst zu erzeugen - der Trance- bzw. Entspannungszustand stellt sich dabei „wie von selbst“ ein.
Er nannte seine autosuggestive Methode „Autogenes Training“. Autogen im Sinne von „selbsterzeugend“, Training, um darauf hinzuweisen, dass regelmäßiges Durchführen der Übungen notwendig ist, um erfolgreich damit zu sein. Einmal erlernt, steht es uns dann als Selbsthilfe zur Stressreduzierung und -prophylaxe jederzeit ein Leben lang zur Verfügung.